Erweiterte Messungen Ultrafeinstaub und Wirkungsstudie geplant

Pressemitteilung der HLNUG

Im Blickpunkt: Hessen und Rheinland-Pfalz messen Ultrafeinstaub
Gemeinsame Messstation in Mainz nimmt ihre Arbeit auf

Auszug aus der PM der HLNUG

Reicht der Einfluss des Frankfurter Flughafens in Bezug auf die Luftqualität bis nach Mainz? Dieser Frage gehen nun die beiden Landesumweltämter von Hessen und Rheinland-Pfalz gemeinsam nach: Im Rahmen einer länderübergreifenden Kooperation zwischen dem Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz (LfU) und dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) beginnen nun in Mainz erste behördliche Messungen ultrafeiner Partikel (UFP).
„Auch, wenn noch größere Studien nötig sind, eines ist klar: Ultrafeinstaub beeinträchtigt unsere Gesundheit“, erklärte HLNUG-Präsident Prof. Dr. Thomas Schmid. „Das HLNUG hat deshalb schon vor mehr als sechs Jahren damit begonnen, in der Umgebung des Frankfurter Flughafens UFP zu messen und sich dadurch einige Expertise auf diesem Gebiet erworben. Wir freuen uns“, so Schmid, „dass wir damit nun unser Nachbarbundesland unterstützen können – für sauberere Luft in Hessen und Rheinland-Pfalz.“

Artikel in der FR: Dem Ultrafeinstaub auf der Spur

Auszug aus einem Artikel in der FR-Druckausgabe vom 25.3.2023:

Das Thema Ultrafeinstaub und mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit ist in den vergangenen Jahren zunehmend in den Fokus gerückt – bei den Bürgerinitiativen gegen den Flughafenausbau, dem FFR, aber auch der Landesregierung. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) misst seit 2017 die Konzentration im Umfeld des Frankfurter Flughafens. Eines der Ergebnisse: Bei Wind aus Richtung Airport und in Zeiten mit Flugbetrieb ist im Umland eine deutliche Erhöhung feststellbar. „Mit der Studie will das FFR einen wissenschaftlich unabhängigen Beitrag dazu leisten, offene Fragen in diesem Bereich zu klären und gegebenenfalls eine Grundlage für politische Entscheidungen zu liefern“, sagte Vorstand Jan Wörner am Freitag. […]
Messungen und Modellierung sollen darauf ausgerichtet sein, als Basis für die Wirkungsstudie zu dienen, sagte der Landrat des Kreises Offenbach und FFR-Vorstand Oliver Quilling. Beabsichtigt sei ein schrittweises Vorgehen, bei dem sich Expert:innen aus den relevanten Fachgebieten und Akteur:innen aus der Region regelmäßig austauschen, sagte Pierre Dominique Prümm, Vorstandsmitglied von Fraport und des FFR. Das HLNUG ist ebenfalls mit an Bord: Es unterstützt das Vorhaben mit Messungen.

Info des Forum Flughafen und Region

Von der Homepage Ultrafeinstaub-Studie

Was wird untersucht?
Für die Anwohner rund um den Flughafen ist von besonderem Interesse, ob und wenn ja wie sich Ultrafeinstaub auf die menschliche Gesundheit auswirkt. Die Wirkungsstudie soll einen Beitrag in der Erforschung möglicher gesundheitlicher Risiken durch UFP leisten.

Aus Sicht des FFR gibt es folgende Forschungsfragen, die für eine künftige Wirkungsstudie besonders relevant sind:

1. Welche Auswirkung haben ultrafeine Partikel insbesondere aus dem Verkehrssektor auf die Gesundheit der Bevölkerung im Rhein-Main Gebiet?
2. Gibt es unterschiedliche Auswirkungen je nach UFP-Quelle? Wenn ja, welche?
3. Wie sind je nach untersuchtem Endpunkt die Wirkmechanismen zwischen UFP-Exposition und gesundheitlichen Folgen?
4. Gibt es Unterschiede in Abhängigkeit bestimmter Bevölkerungsgruppen?
5. Welche Bedeutung haben multiple Wirkfaktoren auf die Gesundheit, z.B. Kombination UFP/Verkehrslärm oder UFP/weitere Luftschadstoffe?