Bahnstrecke Frankfurt-Mannheim wird 2024 für fünf Monate gesperrt

PM von Bürgerbahn – Denkfabrik für eine starke Schiene

vom 13.3.2023

Auszug:

Das neueste Zauberwort der Deutschen Bahn AG, des Bundesverkehrsministers zusammen mit großen Baukonzernen ist: »Generalsanierung« von Bahnstrecken als »Wunderwaffe« für eine Verkehrswende. Im Rahmen der Generalsanierung sollen in den kommenden Jahren hochbelastete Bahnstrecken für 5 bis 8 Monate komplett gesperrt werden, um sie komplett zu erneuern. Teststrecke dafür wird 2024 die Riedbahn von Frankfurt nach Mannheim. Das würde bedeuten: – 6 Monate eine totale Sperrung – Mindestens eine halbe Milliarde Euro Kosten Das hat mit der Realität des Eisenbahnbetriebes der letzten hundert Jahre nichts mehr zu tun. Benedikt Weibel, der ehemalige Chef der Schweizer SBB, hält dieses Programm für völlig abwegig. Die Totalsperrung der Bahnstrecke Hamburg/Berlin soll 2025 folgen. Übrigens immer für alle Zugsysteme: ICE, IC, EC, RE, Nachtzüge. Wir machen Bundesverkehrsminister Wissing den Vorwurf, mit diesem Baukonzept die DB AG zu schwächen und Kunden der DB AG zu vergraulen.

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DB-Vorstand: Generalsanierungen beginnen nach EM 2024

Quelle: FR vom 11.3.2023

Auszüge:
Hunderte Züge fahren täglich auf der zentralen und störungsanfälligen Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim. Ab Mitte 2024 geht hier gar nichts mehr, die Bahn plant eine Generalsanierung. Die Fahrgäste müssen in Busse umsteigen oder Umwege in Kauf nehmen. […]

Der Fahrgastverband Pro Bahn dringt auf einen Ersatzverkehr, der stimmig ineinander greift, und auf eine ausreichende, interaktive Information aller Beteiligten vor Ort. Die Organisation der Generalsanierung sei eine riesige Herausforderung, sagt Thomas Mrocek für den hessischen Landesverband – und verweist insbesondere auf die Anwerbung der Busfahrer: „Das muss funktionieren und ich hoffe, dass die Vorlaufzeit reicht“, sagt Mrocek.
Nach Einschätzung der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wären sogar 200 Busse und rund 600 Fahrer nötig, damit der Ersatzverkehr gelingt. Die Anwerbung werde schwierig, sagt auch der EVG-Vorsitzende Martin Burkert: „Der Markt ist total leer gefegt.“ Die Attraktivität des Berufes müsse gesteigert werden, das betreffe unter anderem Löhne und Gehälter, die Arbeitszeit sowie die Verfügbarkeit sanitärer Anlagen. Langfristig brauche es eigene Fahrschulen. Auch das Sprachniveau der Fahrer müsse ausreichend sein. „Die Sanierung der Schienen ist über Jahrzehnte versäumt worden, und nun können die Schäden nicht mehr kaschiert werden“, kritisierte Burkert. […]

Die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim wird als erste von zahlreichen Strecken grundlegend instand gesetzt. Sie gilt als eine der meistbefahrenen Strecken in Deutschland, die aktuellen Probleme dort haben Auswirkungen auf den Fernverkehr auch in anderen Teilen des Landes.
Das Konzept der Generalsanierungen sieht vor, dass eine Strecke für mehrere Monate komplett gesperrt wird, um dann alles auf einmal zu reparieren. Im Fall der Riedbahn betrifft das unter anderem die Leit- und Sicherungstechnik, mehr als 150 Weichen und 117 Kilometer Gleise. Auch zahlreiche Bahnhöfe sollen renoviert werden.
Bisher werden Strecken oft im laufenden Betrieb saniert – allerdings mit oft langen Bauzeiten und nicht so tiefgreifend, wie es nötig wäre. Da das Netz insgesamt sehr in die Jahre gekommen ist, folgt daher auf jede Baustelle schnell die nächste.