Personalsituation der Bahn im RMV-Gebiet

Die Folie aus einem Vortrag bei der Sitzung des RMV-Fahrgastbeirates am 26.11.2024 zeigt die ganze Dramatik der Personalsituation bei der DB InfraGO. Vor allem: Eine Besserung ist nicht in Sicht. Eine Hauptursache besteht darin, dass man in Erwartung von Modernisierungen der Stellwerke und damit kalkulierten Personaleinsparungen auf die Ausbildung von Fachkräften verzichtet hat, die in der Lage sein müssen, die spezifischen – teilweise historischen – Technologien eines bestimmten Stellwerkes zu beherrschen. Jedoch gibt es durch den Rückstand bei der Modernisierung von insgesamt ca. 30 Stellwerken im Rhein-Main-Gebiet einen spezifischen technischen Mix, der es kaum zulässt, dass „Springer“ im Krankheitsfall eingesetzt werden können. Dazu passend ein aktueller Bericht aufgrund einer Untersuchung des ADAC zur Pünktlichkeit des ÖPNV im regionalen Vergleich (KP):

Frankfurt bei Pünktlichkeit im Nahverkehr hinten
Frankfurts Nahverkehr ist im Vergleich zu Hamburg und Berlin besonders unpünktlich.
Quelle: Hessenschau (12.12.2024)

Auszug:

Auf die Minute genau kamen in Frankfurt nur ein Drittel der S-Bahnen und knapp die Hälfte (46 Prozent) der U-Bahnen an. Bei einer Toleranz von drei Minuten waren es zwei von drei S-Bahnen (67 Prozent) und 86 Prozent der U-Bahnen. Erst bei dem vom RMV selbst gewählten Pünktlichkeitsmaßstab von bis zu sechs Minuten Toleranz kamen 81 Prozent der S-Bahnen und 95 Prozent der U-Bahnen rechtzeitig.

Immerhin fielen nur 3 Prozent der U-Bahn-Fahrten und 8 Prozent der geplanten S-Bahn-Verbindungen vollständig aus. Beobachtet wurde der Verkehr auf jeweils neun Linien im S- und U-Bahn-Netz im Rhein-Main-Gebiet mit Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden und Mainz. […]

U-Bahnen seien meist pünktlicher, weil sie eigene Schienen nutzten. Bei der S-Bahn rund um den Eisenbahn-Knotenpunkt Frankfurt mache sich dagegen negativ bemerkbar, dass sich dort auf vielen Abschnitten Züge des Nah-, Fern- und Güterverkehrs dieselben Gleise teilten.

Ein Sprecher der Deutschen Bahn, die für die S-Bahnen zuständig ist, sagte: „Grundsätzlich resultiert ein großer Teil der Verspätungen und Ausfälle aus dem Zustand der Schieneninfrastruktur.“ Diese sei nicht nur sanierungsbedürftig, sondern habe auch zu wenig Kapazität. Hinzu komme – je nach Region – auch eine angespannte Personalsituation in den Stellwerken. […]