Aufzeichnungen der Flugspuren des Deutschen Fluglärmdienstes e.V.
Inhalt
Informationsquellen zum Fluglärm
siehe Übersichtsseite zum Monitoring
siehe auch: Umweltbundesamt
Positionen zum Fluglärm im Rhein-Main-Gebiet
Forderungspapier der KAGZRM für einen verbesserten Schutz vor Gesundheitsgefahren durch Fluglärm“
Internationale Initiative für ein Nachtflugverbot
Kommentare zu aktuellen Vorgängen
FFR-Konvent in Dietzenbach am 6.9.2024: Flach- oder Steilstartverfahren
Hauptthema war die Vorstellung der Expertise zu den untersuchten Startverfahren. Die Studie selbst ist hier abrufbar (alternative Downloadquelle).
Der in der FR erschienene Artikel über die Veranstaltung enthält leider keinen Hinweis auf die kontroverse Diskussion darüber.
Die Berechnungen der Studie bilden nur bedingt die Realität ab, die letztlich nur mit Messungen verifiziert werden können. Der Bürgermeister von Büttelborn beklagte, dass die Lärmbelastung nach Einführung der Flachstartverfahren auf der Startbahn West noch größer geworden sei, vor
allem in den Abendstunden. Ebenso verwies ein früherer Flugpilot darauf, dass Heusenstamm durch Flachstarts von der Centerbahn jetzt stärker belastet sei. Das Fazit eines anderen Diskussionsbeitrages war dann auch, dass die am stärksten belasteten Orte jetzt noch stärker belastet würden.
Dass die Methodik der Berechnung anhand ausgewählter Daten an Grenzen stösst, musste von den Referenten der Flugsicherung eingeräumt werden, da mit zunehmender Genauigkeit auch der Aufwand exponentiell steigt. So hat man bei der Studie die verfügbaren Daten von 6
Flugzeugtypen zugrunde gelegt, die insgesamt etwa 70% Anteil an den Flugbewegungen auf Rhein-Main haben. Insgesamt sind aber 130 Flugzeugtypen erfasst. Viele Parameter beruhen auf Annahmen, wobei auch meteorologische Verhältnisse eine Rolle spielen.
Bei der Berechnung der Gesamtbelastung durch das als NADP2 bezeichnete Flachstartverfahren ergibt sich eine komplizierte Auswertung, bei der die Schallausbreitung über eine geringere Fläche mit der sehr unterschiedlichen Siedlungsdichte der betroffenen Bereiche bewertet wird.
Letztlich kann aber auch das FFR nur Empfehlungen abgeben, da es im Ermessen der Fluggesellschaften – abgestimmt mit der Flugsicherung – liegt, welches Verfahren von den Piloten angewendet werden soll. Der bereits genannte frühere Flugpilot verwies auch darauf, dass bei manchen Flughäfen beide Verfahren kombiniert würden: Flachstartverfahren in
Richtung auf das Meer und Steilstarts stadteinwärts.
Fazit: Viel Aufwand für wenig Effizienz, die rechnerisch bei Flachstarts unter 10% Lärmreduzierung liegt, aber in der Realität umstritten ist, da die Umverteilung des Fluglärms nicht zu leugnen ist. (KP)