Hitze: Wie bleibt das Leben in Großstädten erträglich?

Hitze kann tödlich sein, und die Zahl der Hitzetage nimmt zu. Großstädte müssen an die Erwärmung angepasst werden. Das erfordert den größten Umbau nach dem Krieg.
von Christian Schwägerl – Quelle: Spektrum.de (16.8.2023)

Auszüge:

[…] Einer kürzlich veröffentlichten Studie zufolge starben in Europa im Jahr 2022 rund 62 000 Menschen an Hitze, rund 8000 davon in Deutschland. […]

Ein neues Klimaanpassungsgesetz soll Länder und Kommunen künftig dazu verpflichten, eigene Hitzeaktionspläne aufzustellen, angefangen bei der Krisenreaktion. Beispiele, was man als Kommune schnell und mit verhältnismäßig geringen Kosten tun kann, gibt es viele. Dazu gehört es, kühle Räume etwa in Bibliotheken, Lagerhallen oder Kirchengebäuden als »Hitzeschutzräume«, auch »cooling shelters« genannt, auszuweisen und bekannt zu machen. Mit dem Einzelhandel kann verabredet werden, dass Menschen überall Trinkwasser bekommen und Wasserflaschen auffüllen können. »Dann muss man auch nicht gleich viele teure neue Brunnen installieren«, sagt KLUG-Vorsitzender Martin Herrmann. […]

Der Deutsche Städtetag sieht für die Klimaanpassung enorme Kosten auf die Kommunen zukommen. »Allein für die Umsetzung der bis 2030 notwendigen Klimaanpassungsmaßnahmen in den Ländern und Kommunen werden rund 55 Milliarden Euro veranschlagt«, sagt Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetags, und fordert eine verlässliche Finanzierung. Auch der Personalmangel sei ein gravierendes Problem, denn »irgendwer muss all die Klimaanpassungskonzepte planen«. Der Bedarf wird bundesweit auf über 16 000 Stellen geschätzt. Auch neue Zuständigkeiten sind nötig. Die neuen »Klimaresilienzmanager« können nur dann erfolgreich sein, wenn sie nicht als Einzelkämpfer, sondern beispielsweise direkt im Stab des Bürgermeisters oder Landrats arbeiten. […]

siehe auch:

Sommerhitze 2022: 60 000 »unsichtbare« Tote in Europa (Spektrum.de – 10.7.2023)

Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG)