Frankfurt Innenstadt Quelle: https://www.openstreetbrowser.org (Layer: Straßen) Legende: orange dicke Linie: Bundesstraße - orange: Staats- oder Kreisstraße - orange dünn: "secondary_link" (z.B. Taunusanlage) - gelb: Kreisstraße - blau: Verbindungsstraßen - magenta: Fußgängerzonen
Wahlprüfstein Mobilität: Frankfurt muss sich neu erfinden
Frankfurt wurde im vergangenen Jahrhundert autogerecht gebaut. Der Rückbau der autogerechten Stadt ist die Aufgabe in diesem Jahrhundert. Eine Analyse von Florian Leclerc
Quelle: https://www.fr.de/frankfurt/mobilitaet-in-frankfurt-die-grossstadt-muss-sich-neu-erfinden-92062648.html (1.2.2023)
Auszüge:
Bis Sommer will die Stadt einen Masterplan Mobilität veröffentlichen. Bürgerinnen und Bürger sind an seiner Entwicklung beteiligt. Laut Zwischenstand sprechen sie sich mehrheitlich für einen Mobilitätswandel aus. „Umstieg“ statt „Effizienz“ lauten die Schlagworte.
Frankfurt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zur autogerechten Stadt gebaut. Deren Rückbau ist die Aufgabe im 21. Jahrhundert. […]
Autos, ob mit Verbrenner oder Batterie, haben einen vergleichsweise hohen Flächenverbrauch. Auf einen Kfz-Parkplatz passen etwa acht Fahrräder.
[…] Das 49-Euro-Ticket kann zum „Gamechanger“ werden, weil Bahnfahren für Pendler:innen günstiger wird als Autofahren.
Zusätzliche Anreize zum Umsteigen sind Park-and-ride-Plätze im Umland, eine Mobilitätspauschale statt einer Kfz-Pendlerpauschale und eine City-Maut, die Autoverkehr bepreist. Sinnvoll wäre auch ein preiswertes Jahresticket im Fernverkehr.
Ein weiterer Schritt zum Mobilitätswandel ist die Parkraumbewirtschaftung. Der hessische Luftreinhalteplan schreibt Frankfurt bereits vor, alle Bewohnerparkzonen zu bewirtschaften. Dort braucht man dann einen Parkschein oder einen Bewohnerparkausweis. Der Bewohnerparkausweis kostet in Frankfurt künftig 120 Euro – so wie in Darmstadt und Wiesbaden. […]
Die Römer-Koalition hat sich vorgenommen, die tatsächlichen Kosten des Autoverkehrs zu ermitteln – eines von vielen Projekte im Koalitionsvertrag, die auf sich warten lassen. Studien dieser Art gibt es schon, obgleich nicht auf Frankfurt heruntergebrochen. Im nächsten Schritt wäre der Autoverkehr an den tatsächlichen Kosten, die momentan die Gesellschaft trägt, zu beteiligen. Den Rahmen dafür müsste der Bundestag schaffen.
Der Ausbau der Autobahnen 66 und 661 in Frankfurt konterkariert die Mobilitätswende allerdings. Die ausgebauten Autobahnen werden prognostiziert auf allen Hauptstraßen westlich von ihnen mehr Verkehr in die Stadt bringen. […]