Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert RMV

Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert die fehlende kritische Bestandsaufnahme im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) vor der Vertragsverlängerung von RMV-Geschäftsführer Knut Ringat
von Pro Bahn Hessen (27.6.2023)

Auszüge:

[…] PRO BAHN hat viel Bauschmerzen damit, dass Projekte des RMV in den letzten 10 Jahren noch nicht mal ansatzweise zum vorausgesagten Erfolg geführt haben. Mit einem überbordenden Pathos wurde Projekt für Projekt beim Start inszeniert und eine „innovative“ App nach der anderen vorgestellt. […] Der Misserfolg der Wasserstoffflotte für die Regionalzuglinien im Taunus ist nicht nur ein Thema der Landespolitik. In der Ausführung ist der RMV mit im Boot, da man die Ausschreibung der misslungenen Nahverkehrsleistung zu verantworten hat. Spätestens zu dem Zeitpunkt, als sich Lieferschwierigkeiten ebenso abzeichneten wie die Geburtswehen der Alstom iLint-Nahverkehrstriebwagen im laufenden Betrieb, wäre von einem Geschäftsführer des Verkehrsverbundes ein funktionierender „Plan B“ notwendig gewesen. Stattdessen sucht man nach Ausflüchten und schiebt die Verantwortung für das Desaster einseitig der Herstellerfirma der Wasserstoff-Züge zu. In der Bevölkerung der betroffenen Kommunen im Taunus ist die Akzeptanz in für die Eisenbahn und den ÖPNV insgesamt um mehrere Jahrzehnte zurückgeworfen worden – mit entsprechenden Einnahmeausfällen für den RMV. […] Aus Fahrgastsicht wäre es besser gewesen, sich dem „Brot und Buttergeschäft“ zu widmen, wie es an anderer Stelle in Bahnkreisen mal genannt wurde. Da man viele Randthemen auf dem Schirm hatte, fehlen seit Ende der 2000er Jahre auf klassischen Feldern im RMV Kapazitäten. Zu dem Brot und Buttergeschäft zählt aus Sicht von PRO BAHN die zielgerichtete und zeitnahe Umsetzung des Ausbaus und der Ausweitung der Infrastruktur des Schienenpersonennahverkehrs in urbanen Übergangsbereichen sowie im ländlichen Raum. […]