Umweltschützer in Hessen: Mit Main und Rhein gegen Wassermangel
Der BUND fordert, die Flüsse stärker zu nutzen. Sonst sieht er schwarz für Südhessen.
Von: Jutta Rippegather – FR (24.4.2022)
Auszug:
Vor einem Wassermangel in Südhessen warnt der hessischen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Die Folge des Klimawandels würden weiterhin unterschätzt, sagt BUND-Vorsitzender Jörg Nitsch. „Hessen muss seine Wasserpolitik schnell und umfassend an die durch den Klimawandel veränderten Rahmenbedingungen anpassen.“ Er fordert die Wiedereinführung des Wassercent und mehr staatliche Vorsorge bei der Wasserversorgung. Das Nass aus dem Rhein und dem Main müsse stärker genutzt werden. […]
Deutschland gehöre nach den Untersuchungen des Global Institute for Water Security zu den Ländern mit den größten Grundwasserverlusten durch den Klimawandel, mahnt Nitsch. Der Entwurf des Ministeriums beschreibe die einschneidenden Folgen für Hessen, ziehe aber nicht die notwendigen Konsequenzen. „Uns läuft die Zeit davon, wenn wir – wie im Fachplanentwurf vorgesehen – erst lange prüfen.“
Die große Hitze in den Sommermonaten führe zu einer wachsenden Nachfrage in Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe sowie Privathaushalten. Dürren verschärften die Situation noch. Deutliche Warnsignale seien die Trockenjahre 2018 bis 2020. Und die würden künftig häufiger auftreten, womöglich alljährlich. „Die längeren Vegetationszeiten und vermehrte Starkregen und absterbende Wälder verringern alle die Grundwasserneubildungsrate.“