Quelle: Zeitschrift UMID des Umweltbundesamtes (PDF)
Zusammenfassung
Um die Gesundheitsbelastung durch Feinstaub (PM2,5) in Deutschland zu bewerten, wurden Zeitreihen (2010–2021) für zwei Indikatoren berechnet: (1) die bevölkerungsgewichtete PM2,5-Exposition im Jahresmittel und (2) der Bevölkerungsanteil, der den Luftqualitätsrichtwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für PM2,5 im Jahresmittel überschreitet. Hierfür wurden flächendeckend für Deutschland PM2,5-Hintergrundkonzentrationen mit räumlichen Informationen zur Bevölkerungsdichte kombiniert. Die durchschnittliche bevölkerungsgewichtete PM2,5-Exposition ist zwischen 2010 und 2021 um circa 41 Prozent gesunken (2010: 15,9 μg/m³; 2021: 9,3 μg/m³). Allerdings waren stets nahezu 100 Prozent der Bevölkerung im Jahresmittel PM2,5-Konzentrationen ausgesetzt, die den WHO-Richtwert überschritten. Trotz der positiven Entwicklung der Exposition in den letzten Jahren zeigt der große Bevölkerungsanteil oberhalb des WHO-Richtwertes, dass für den Schutz der Gesundheit weitere europaweite Anstrengungen zur Verbesserung der Luftqualität erforderlich sind.